Arneburg - Goldbeck - Werben und Umland

Hier ein Auszug:      
Räbel / Hochwasser 1909

Über die Erlebnisse der Bewohner berichtete Pfarrer Hübener:

Um ein Uhr (in der Nacht vom 13. zum 14. Februar) schoss das Wasser beim Dorfe Räbel fast über den Deich, auf den Kirchhof, auf die Höfe, in die Häuser hinein.
Mit Aufbietung aller Kräfte deichte man an den niedrigsten Stellen weiter mit Brettern, Buschwarfen und sonstigem Material ein. Vor der Haustür wurde mit Brettern, Dung und Steinen ein Damm errichtet. Aber alles Mühen würde vergebens gewesen sein, und Räbel wäre, wie das Dorf liegt, mit Mann und Maus verloren gewesen, wenn nicht etwa um drei Uhr in der Nacht plötzlich das Überströmen aufgehört hätte. Das Wasser fiel.
Auf dem jenseitigen Ufer war der Deich zwischen Elbe und Havel gebrochen und das Wasser strömte durch den Bruch in die Havelniederung hinein, ohne wesentlichen Schaden zu tun. Bei Tagesgrauen war in Räbel das Wasser soweit gefallen, dass der Deich 1/0 m Bord zeigte. Räbel war gerettet und damit zugleich Werben, Wendemark usw.

Unterdessen sollte auch unsere Nachtruhe in Berge nur von kurzer Dauer sein. Um zwei Uhr ertönte die Sturmglocke. Alle verfügbaren Mannschaften eilten nach Räbel, wie befohlen war. Ich stellte Licht ins Fenster, horchte in die Nacht hinaus und glaubte das Überströmen des Wassers von Räbel zu hören ...

Das das Band 1 frühzeitig ausverkauft war, bemühte sich der Kulturförderverein um eine weitere Neuauflage.